Wasserturm Leverkusen Bürrig

Der Wasserturm Leverkusen-Bürrig ist ein markantes Wahrzeichen der Stadt Leverkusen im Stadtteil Bürrig.

Mit einer Höhe von 72,45 Metern dominiert er die Skyline und ist sowohl technisch als auch architektonisch von Bedeutung.

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Geschichte und Bau

In den 1960er-Jahren stellte man in Leverkusen fest, dass der Wasserdruck in einigen Gebieten unzureichend war. Um dieses Problem zu lösen, wurde der Bau eines Wasserturms beschlossen. Der Standort an der heutigen Olof-Palme-Straße wurde im März 1973 ausgewählt. Die Bauarbeiten begannen im Juli 1975, und der Turm wurde Ende 1977 fertiggestellt. Im Sommer 1978 wurde er für Besucher eröffnet.

Der Turm besteht aus einer Stahlbetonkonstruktion, die in Gleitbauweise errichtet wurde. Dabei wurden 3.000 m³ Stahlbeton, 500 Tonnen Stahl und 12.500 m² Verschalung verbaut. Die Baukosten beliefen sich auf 5 Millionen DM. Der Schaft hat einen Durchmesser von 8 Metern, und der Behälter misst 42 Meter im Durchmesser. Die beiden voneinander getrennten Speicherkammern haben ein Fassungsvermögen von insgesamt 4.000 m³.

Funktion und Bedeutung

Der Wasserturm dient dazu, einen konstanten Wasserdruck im Versorgungsnetz der Stadt sicherzustellen und auf Spitzenverbräuche vorbereitet zu sein. Das Wasser stammt aus der Großen Dhünn-Talsperre und wird im Wasserwerk Dabringhausen aufbereitet. Der Höhenunterschied von 170 Metern zwischen Dabringhausen und dem Turm ermöglicht den Wassertransport ohne zusätzliche Pumpen. Am Fuß des Turms wird der Wasserdruck sogar genutzt, um eine 50-kW-Turbine zu betreiben, die Strom in das Leverkusener Netz einspeist.

Aussichtsplattform und Besucherattraktion

Auf der Höhe von 72,45 Metern befindet sich eine rundum verglaste Aussichtsplattform, die einen beeindruckenden Panoramablick über Leverkusen, das Bergische Land und bei guter Sicht bis nach Köln und zum Siebengebirge bietet. Die Plattform informiert zudem über die Trinkwasserversorgung und die Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co. KG (EVL). In den letzten Jahren erfreute sich die Plattform steigender Besucherzahlen und ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Künstlerische Gestaltung und Beleuchtung

Anfang der 1990er-Jahre wurde die Unterseite des Behälters in Form eines Kompasses gestaltet. Der Entwurf stammt vom Leverkusener Architekten Eberhard Foest. Die Umsetzung umfasste farbige Markierungen und acht kompassnadelförmige Rauten, die jeweils 200 Kilogramm wiegen und per Hubschrauber montiert wurden. Diese Rauten werden nachts von Spezialleuchten angestrahlt, wodurch der Turm auch bei Dunkelheit ein beeindruckendes Erscheinungsbild bietet.

Zur Weihnachtszeit wird die Spitze des Turms in Form eines Weihnachtsbaums dekoriert und mit vertikal verlaufenden Lichterketten erleuchtet. Seit 2017 kommen dabei moderne LEDs zum Einsatz, die den Turm in festlichem Glanz erstrahlen lassen.

Technische Daten im Überblick

• Höhe: 72,45 Meter
• Behälterdurchmesser: 42 Meter
• Schaftdurchmesser: 8 Meter
• Fassungsvermögen: 4.000 m³ (zwei getrennte Kammern)
• Bauzeit: 1975–1977
• Inbetriebnahme: 1978
• Baukosten: 5 Millionen DM
• Materialien: 3.000 m³ Stahlbeton, 500 Tonnen Stahl, 12.500 m² Verschalung

Aktuelle Nutzung und Bedeutung

Der Wasserturm Leverkusen-Bürrig ist nicht nur ein technisches Bauwerk, sondern auch ein kulturelles Wahrzeichen der Stadt. Er wird in der Fanhymne von Bayer 04 Leverkusen erwähnt und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. Die Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co. KG (EVL) bietet regelmäßig Führungen an, bei denen Besucher mehr über die Geschichte, Technik und Funktion des Turms erfahren können.

Der Turm ist ein herausragendes Beispiel für die Ingenieurskunst der 1970er-Jahre und symbolisiert die Bedeutung der Wasserversorgung für die Stadt Leverkusen. Seine markante Architektur und die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten machen ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Stadtbildes.